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Diskussion um Ausstellung in “Werkstatt der Kulturen”: öffentliches Statement von der braune mob e.V.

(für Kommentierende: FYI und immer zu beachten: die Blog-Regeln, s.o.)

Neu vom 4.9.:

Tagesspiegel-Artikel, geht auf Hintergründe ein und zitiert mob und ISD.

Neu vom 1.9.:

Presseinformation des Migrationsrates Berlin & Brandenburg zu der Ausstellung “Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg”

Am Mittwoch, den 2.9.2009 findet in der Amadeu-Antonio-Stiftung eine Pressekonferenz zu vorgenanntem Thema statt.
Linienstr. 139, 10115 Berlin, Tel.: ++49 (0)30. 240 886 10

Auf dem Podium u.a. Anetta Kahane.

Neu vom 31.8.:
– ADEFRA – Schwarze Frauen in Deutschland unterstützt die Entscheidung der Geschäftsführerin der Werkstatt der Kulturen, Philippa Ebéné, die Ausstellung “Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg” abzusagen.
Presseerklärung von ISD
Presseerklärung von der braune mob e.V.

*

Philippa Ebéné, seit 2008 Leiterin der Neuköllner Werkstatt der Kulturen, hatte kurz vor der Eröffnung die Ausstellung “Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg” abgesagt. In dieser Ausstellung sollten die Beiträge von Schwarzen Menschen und People of Color im Widerstandskampf gegen den Nationalsozialismus portraitiert werden.
Die Ausstellung wird nun an einem anderen Ort in Berlin gezeigt.

Einer der Gründe für Ebénés Absage war, dass diese Ausstellung entgegen ihrer ursprünglichen Konzeption nun auch Kollaborateure mit den Nazis portraitieren wolle.

“Es ist Zeit, dass eine (oder mehrere) Organisation(en) von People of Color eine Gedenkveranstaltung für ihre Opfer, sowie für Soldaten und HeldInnen des 2. Weltkrieges konzipiert.”, so Ebèné. Der durchführende Verein, AfricAvenir, “war darüber informiert, dass wir an einer Gedenkveranstaltung interessiert sind, eine klassische ‘gute-Eingeborene-schlechte-Eingeborene-Ausstellung’ (mit sämtlichen damit einhergehenden eurozentrischen und paternalistischen Konnotationen) jedoch ablehnen – das war Bedingung der Zusammenarbeit”.

“Zensur” nennt der Texter der Ausstellung, der Kölner Journalist Karl Rössel, nun Ebénés Entscheidung. In Medien wird nun vielfältig suggeriert, dass ihr an einer Verdeckung der Kollaborateure der Nazis liege, so beispielsweise im mit der Artikel-Überschrift “Kritik an Arabern unerwünscht”. Öffentliche Kommentare unterstellen ihr gar Antisemitismus als Motiv. Philippa Ebéné ist Empfängerin der “Toussaint Louverture Medaille” 2008, die ihr von der UNESCO für “besondere Beiträge im Kampf gegen Hegemonie, Rassismus und Intoleranz” verliehen wurde.

Der Berliner Integrationsbeauftragte Günter Piening verfügte nach einem Meeting mit den KonzeptionistInnen der Ausstellung in Ebénés Abwesenheit, dass im September eine Kopie der umstrittenen Ausstellung in der Werkstatt der Kulturen gezeigt werden solle.

Trägerin der Werkstatt der Kulturen ist der gemeinnützige Verein »Brauerei Wissmannstraße e.V.«. Gefördert wird sie durch den Migrationsbeauftragten des Senats von Berlin.

Hier die Pressemitteilung unserer Organisation, in der wir unsere Zustimmung zu Frau Ebénés Entscheidung deutlich machen und entschieden gegen das Vorgehen des Senats in dieser Sache Stellung nehmen.

Radio-Interview mit Philippa Ebéné:

Ebénés Kommentar zum Interview:

Leider sind Gebrauch und Verständnis von Ironie keine deutsche Sekundartugenden. Aber wie soll man der allgegenwärtigen Konstruktion der “Bedrohung des christlichen Abendlandes durch diverse Araber” -im Kleinen wie im Großen- denn sonst begegnen als mit Ironie? Für alle, die es nicht verstanden haben: natürlich brauchen auch weiße Menschen sich nicht von Arabern bedroht zu fühlen. Das scheint vielen nur entfallen zu sein, zumal in Zeiten des Kampfes gegen “islamistischen Terror”.

Taz Artikel “Streit um Ausstellung eskaliert”:

Kontakt: Günter Piening, “Integrationsbeauftragter”
Mail: (cc Werkstatt der Kulturen and der braune mob): integrationsbeauftragter@intmig.berlin.de

the case in English: o/2009/08/30/exhibition-at-werkstatt-der-kulturen-statement-call-for-support/


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